dann ist das Werk getan – dann steht der Maibaum. Monate der Vorbereitung sind ins Land gegangen. Viele fleißige Hände haben zusammengeholfen, ihr Herz und ihren Verstand eingebracht. Nicht zuletzt wurde auch einiges an Geld ausgegeben.
Für unseren Verein war es in diesem Jahr gleich mehrfach neu und spannend. Zum ersten Mal planten, organisierten und veranstalteten wir ein Fest auf dem Rathausplatz selbst. Das hatte es bisher noch nicht gegeben. Da ist an vieles zu denken, viel Bürokratie ist zu bewältigen. Und immer sitzt der kleine Zweifel im Hinterkopf. Kommen genügend Gäste? Passt das Wetter? Unterstützt wurden wir vom Interessenverein Gröbenzell und dem Schützenverein. Das war eine wertvolle Hilfe..
Aber der Reihe nach. Im Herbst des vergangenen Jahres wurde der Baum ausgesucht. Das ist eine schwere Entscheidung. Er muss die richtige Höhe haben und schön gerade gewachsen sein. Die Auswahl bedarf einiges an Erfahrung und eines guten Auges. Am 28.12. war es dann soweit; mit einem Autokran und anderem schweren Gerät, einer ordentlichen Kettensäge, Brotzeit und Glühwein traf man sich an dem vereinbarten Ort. Reiner Strasser hatte alles vorbereitet. Unser Vorplattler Peter Burkhart kann nicht nur kunstvoll die Haxn schwingen, sondern auch die Kettensäge. In fachmännischer Sicherheitsausrüstung, so wie er es gelernt hat, rückte er dem Baum zu Leibe. Alles funktionierte wie am Schnürchen und nur wenige Minuten später lag der Baum auf dem gefrorenen Waldboden und wurde entastet. Viele fleißige Hände entfernten mit Schäleisen die Rinde. Die Stimmung war hervorragend und wurde nach Brotzeit und Heißgetränk noch besser.
Wir hatten beschlossen dem Baum in diesem Jahr von Hand aufzustellen. Neben vielen kräftigen Burschen braucht man dazu auch noch die Schwaiberl (Schwalben). Das sind lange Stangen, eigentlich kleine Bäume, die für das Aufstellen an den dünnen Enden kunstvoll zusammengebunden werden. Die Schwalben wurden am 04.01. gefällt und abtransportiert. Am 12.01. mussten auch die Schwaiberl von der Rinde befreit werden, damit sie besser trocknen können und später die Handhabung einfacher ist. Damit waren die wichtigsten der körperlich anstrengenden Vorbereitungen zunächst erledigt. Der Baum musste noch vier Monate an einem geheimen Ort auf seinen großen Moment warten..
Aber diese vier Monate waren gut gefüllt mit unzähligen Telefonaten, Abstimmungen, Emails und Terminen. Was musste nicht alles organisiert werden: die Musi – die Schöngeisinger Blaskapelle, der Riesenschirm, um vom Wetter unabhängig zu sein, unzählige Bescheinigungen von Behörden, Ausschankwagen und Getränke, Bierbänke, Bratwürste, Grillfleisch, Kuchen, vegetarisches Catering, Pavillons, Wechselgeld…
Der Bandltanz wurde von unseren aktiven Mitgliedern geprobt, schließlich sollten die Bänder nicht nur zu Rauten und Zöpfen gebunden, sondern am Ende auch wieder gelöst werden.
Die Werbetrommel wurde gerührt: Plakate und Flyer wurden gedruckt und verteilt, Instagram und Facebook wurden bespielt
Am 26.4. war es dann endlich so weit. Mit Blaulichtbegleitung der Gröbenzeller Feuerwehr wurde der Baum zum Naßlhof bei Zillerhof gebracht. Er musste noch hübsch gemacht werden. Dafür waren einige Arbeitsschichten notwendig. Damit der Baum nicht gestohlen wird, wurde er rund um die Uhr bewacht.
Am 03.05. wurde der Baum zum Rathausplatz gebracht. Auf dem Rathausplatz wurde alles für das große Fest vorbereitet. Dafür waren wieder viele Hände nötig, am späten Nachmittag war alles hergerichtet und das erste Bier floss durch die Zapfanlage. Am Abend brach die letzte Nachtschicht für die Bewacher an.
Der 04. Mai begann mit geschäftigem Treiben. Semmeln wurden aufgeschnitten, Kuchen platziert, Kaffee gekocht, Weißwürste aufgebrüht. Kalt war es geworden über Nacht und ein Nieselregen trübte den Morgen. Trotzdem füllte sich der Rathausplatz mit gutgelaunten kräftigen Burschen und reichlich Schaulustige sammelten sich außerhalb der Absperrung um den Maibaum. Kran und Feuerwehr standen bereit. Pünktlich um 10 Uhr erschien Pfarrer Rother, um den Maibaum zu segnen. Die Stecken, Gabeln und Schwaiberl wurden verteilt und der Scharte Bruno vom Burschenverein Germerswang übernahm das Kommando – „einghängt – mitnand -hauuuruck“ schalte es über den Rathausplatz und jeder Zentimeter, den der Baum aufgerichtet wurde, entlockte dem Publikum Beifall. Stück für Stück hievten die vielen starken Helfer die Spitze des 30m langen und drei Tonnen schweren Maibaums in die Höhe. Als ein Schwaiberl brach, ging ein besorgtes Raunen durch die Menge, aber diese kleine Panne verzögerte die Arbeiten nur kurz. Um 11.20 Uhr ertönte für dieses Jahr zum letzten Mal Brunos Ruf: „einghängt – mitnand -hauuruck-hauuuuruck!“ Dann war es geschafft. Unter Jubelrufen und Beifall glitt der Maibaum ins Gestell und wurde für die nächsten Jahre fest verschraubt. Von der Blasmusik Schöngeising gespielt, tönte die Bayernhymne feierlich über den Rathausplatz. Nach getaner Arbeit wurde bis in den Abend gefeiert und es war ein zünftigs Festl. Vielen Dank an alle Organisatoren, Helfer und Gäste. Bis zum nächsten Mal!
